Gesundheit

Häusliche Pflege: Starke Gefühle sind wichtig

  • Rudolf Huber/mp - 14. Mai 2021, 11:30 Uhr
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mp Groß-Gerau - Bei der häuslichen Pflege spielen positive und negative Emotionen eine große Rolle. sabinevanerp / Pixabay.com

Diese Emotionen erschrecken und belasten viele Menschen, die Angehörige zuhause pflegen. Sie verspüren bisweilen Wut, Angst, Ekel, sogar Hass. Doch solche starken Gefühle sind wichtig.


Diese Emotionen erschrecken und belasten viele Menschen, die Angehörige zuhause pflegen. Sie verspüren bisweilen Wut, Angst, Ekel, sogar Hass. Doch solche starken Gefühle sind wichtig.

Denn sie weisen darauf hin, dass momentan mit den Bedürfnissen eines Menschen etwas nicht stimmt, sagt Imke Wolf, die die psychologische Online-Beratung pflegen-und-leben.de gegründet hat, im Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber". So können Wut und Gereiztheit ein Zeichen dafür sein, dass die eigenen Belastungsgrenzen erreicht sind.

Ein mögliches Szenario: Der demenzkranke Vater beschuldigt die pflegende Tochter immer wieder, sich nicht um ihn zu kümmern. Die Folge sind angespannte Muskeln und ein rasender Puls. Der Körper schaltet in den Kampfmodus.

In dieser Situation hilft Distanz. Den Raum verlassen, bevor die Sicherungen durchbrennen. Manche spazieren eine Viertelstunde um den Block oder verausgaben sich beim Radfahren, andere gehen auf den Balkon und singen. Wieder andere schlagen so lang mit dem Handtuch auf den Rand der Badewanne, bis es wieder geht. Auch sprechen hilft - etwa mit einer guten Freundin oder in einer Selbsthilfegruppe. Denn durch Reden kommt man oft besser mit den eigenen Gefühlen klar.

Wenn es denn möglich ist, hilft es auch, mit dem Angehörigen über die eigenen Gefühle zu sprechen. Dabei sollten aber beide Seiten zu Wort kommen. Etwa mit der Frage: Wie geht es uns beiden in der Pflege? Ab und an sollte sich der Pflegende auch eine Auszeit gönnen. Ein freier Nachmittag lässt sich eventuell mithilfe der Nachbarn oder einer Tagespflege in die Tat umsetzen.

Auch der Gedanke an ein Heim darf möglich sein, wenn die Belastung zu groß wird. Im Pflegealltag tut es gut, sich bewusst schöne Erinnerungen ins Gedächtnis zu holen - und gute Momente zu genießen.

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