Sport

Formel 1: Alfa Romeo startet unter neuem Namen und mit neuen Fahrern

  • Guido Borck/ampnet - 19. Februar 2019, 11:00 Uhr

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Neuer Name, bekannte Mannschaft: Aus Alfa Romeo Sauber F Team wird jetzt Alfa Romeo Racing. Der Grund für den Namenswechsel: Die Italiener haben ihr Budget in diesem Jahr aufgestockt und sind Titelsponsor. Die bisherige Struktur sowie die Besitzverhältnisse des im schweizerischen Hinwil ansässigen Formel-1-Teams bleibt dagegen wie bisher bestehen. Zum Auftakt der gerade stattfindenden Wintertests auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona hat Alfa Romeo seinen neuen Rennwagen für die Saison 2019 vorgestellt.

Auf den ersten Blick hat sich beim Design im Vergleich zum Vorjahr scheinbar nur wenig verändert, doch weit gefehlt. Wie beim Sauber-Vorgänger aus 2018 ist der neue C38 in Weiß und Dunkelrot lackiert. Als Hommage an die Partnerschaft zwischen den Schweizern und Italienern trägt der C38 zudem an den Flanken der Motorverkleidung einen kleinen Sauber-Schriftzug, der in einem durchgängig blauen Streifen über das gesamte Fahrzeug eingebettet ist. Für die Hybrid-Antriebseinheit, bestehend aus einem 1,6-Liter-V6-Turbomotor und einem 163 PS (120 kW) starken Elektromotor, zeichnet sich wieder Ferrari verantwortlich. Genauso wie bei den anderen Formel-1-Teams auch, macht Alfa Romeo Racing zur Gesamtsystemleistung aber keine Angaben. Das bleibt ein Geheimnis, fest steht aber: Der neue Racer von Alfa ist inklusive Fahrer und leerem Tank exakt 743 Kilogramm schwer, während das Getriebe über acht Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang verfügt.

Im Detail zeigt sich der neue C38 dann allerdings doch stark verändert. An seiner Frontpartie trägt er auffällig geschwungene Flaps, die den Luftstrom gezielter um die Vorderräder herumführen, und in die schmale Nase sind darüber hinaus gleich mehrere Luftkanäle integriert. Mit der aufwendig gestalteten Frontkonstruktion versucht Alfa Romeo Racing höchst wahrscheinlich die Luft gezielter unter das Fahrzeug zu leiten. Ein innovativer Trick, um die in 2019 verschärften Reglementsänderungen möglichst effizient zu meistern. Die neuen Aerodynamikregeln schreiben unter anderem vor, dass der Front- und Heckflügel breiter sowie höher gebaut sein muss und aus wesentlich weniger Wingletsprofilen bestehen darf. Sinn und Zweck der neuen Maßnahmen: Sie sollen für mehr Überholmanöver und für mehr Action sorgen. Bisher hatten die Luftverwirbelungen des Vordermanns den Abtrieb des Hinterherfahrenden so stark gestört, dass spannende Windschattenduelle nur selten stattfanden.

Einen kleinen Vorgeschmack auf das 2019er Modell gab es bereits letzte Woche beim Shakedown auf der Ferrari-Teststrecke in Fiorano. Kimi Räikkönen drehte am Valentinstag mit einer von reichlich Herzchen und Kleeblättern verzierten roten Tarnlackierung seine ersten Runden. Der finnische Ex-Kollege von Ferrari-Pilot Sebastian Vettel hat in dieser Saison sein Cockpit mit dem Monegassen Charles Leclerc getauscht, der im Gegenzug nach Maranello gewechselt ist. Zweiter Mann im Monocoque von Alfa Romeo Racing ist Antonio Giovinazzi. Der Italiener stammt aus dem Ferrari-Juniorprogramm und fuhr bereits 2016 zwei Rennen für Sauber. Damals war er als Ersatzmann für den verletzten Piloten Pascal Wehrlein unterwegs. Für Giovinazzi ist es der erste eigene Formel-1-Rennwagen.

Auch erhielten die beiden C38 in diesem Jahr zusätzliche Bezeichnungen. So fährt Räikkönen den ,,Stelvio" mit der Startnummer 7, Giovinazzi sitzt dagegen in der ,,Giulia" mit der Nummer 99. Das C im Chassis-Namen des neuen Formel 1 hat übrigens beim Sauber-Team eine lange Tradition. Es steht für den Anfangsbuchstaben von Peter Saubers Ehefrau, die mit Vornamen Christiane heißt. Der Schweizer Teamgründer war beim ersten Wintertest in Barcelona ebenfalls anwesend.

Mit der Präsentation des C38 feiert Alfa Romeo Racing als hauptsächlicher Namensgeber sein offizielles Comeback in der Formel 1. Nach 34-jähriger Abstinenz und einem Wiedereinstieg bei Sauber im vergangenen Jahr melden sich die Italiener nun wieder voll und ganz in der Premiumliga des Motorsports zurück. Der Rennstall Alfa Romeo kann eine erfolgreiche Motorsport-Geschichte vorweisen. So gewann Nino Farina 1950 im Alfa Romeo 158 den ersten WM-Titel in der Formel-1-Geschichte überhaupt. Nur ein Jahr später wiederholte kein Geringerer als der berühmte Juan Manuel Fangio im Nachfolger 159 den Titelerfolg. Aber auch die letzte Saison 2018 lief für den unter gemeinschaftlicher Sauber- und Alfa-Flagge fahrenden Rennstall vielversprechend. Unter der Führung von Teamchef Frédéric Vasseur schloss der schweizerisch-italienische Rennstall in der Konstrukteursweltmeisterschaft mit einer guten achten Position ab. Die Chancen für die bekannte Mannschaft mit neuem Namen stehen also gar nicht so schlecht. Der Saisonauftakt für die insgesamt 21 Rennen findet am 17. März 2019 beim australischen Grand Prix in Melbourne statt. (ampnet/gb)

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