Technologie

Roboter helfen Menschen mit Handicap

  • Ralf Loweg/cid - 25. September 2018, 13:30 Uhr

Roboter sind an vielen Arbeitsplätzen nicht mehr wegzudenken. Doch wie funktioniert die Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine? Und welche Möglichkeiten bieten Roboter, um speziell Menschen mit Handicap attraktive Arbeit und Teilhabe zu ermöglichen?


Roboter sind an vielen Arbeitsplätzen nicht mehr wegzudenken. Doch wie funktioniert die Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine? Und welche Möglichkeiten bieten Roboter, um speziell Menschen mit Handicap attraktive Arbeit und Teilhabe zu ermöglichen? Das von der Robert Bosch GmbH und dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft realisierte Projekt AQUIAS liefert jetzt Antworten. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Im Rahmen des Projekts ist es gelungen, die Qualität der Arbeit zu verbessern: Anstrengende Tätigkeiten fallen weg, dafür entsteht Freiraum für hochwertigere Aufgaben und den zwischenmenschlichen Austausch. "Wir haben erreicht, dass ausschließlich für den Menschen körperlich und psychisch belastende Aufgaben vom Roboter übernommen werden", sagt David Kremer vom Fraunhofer IAO, der das Projekt koordiniert. Alle anderen Aufgaben, wie zum Beispiel die Vorbereitung der Arbeitsschritte oder die Qualitätskontrolle, verbleiben beim Menschen und sollen so den Erhalt abwechslungsreicher Tätigkeiten sichern. Menschen mit Handicap erhalten so eine berufliche Perspektive und die Möglichkeit zur Teilhabe an der modernen Produktion.

Damit die Robotik-Technologie eingesetzt werden konnte, hat Bosch den Arbeitsplatz auf die Fertigungsumgebung und die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter angepasst. Es galt, Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine neu zu konfigurieren. So passt sich der Roboter flexibel an individuelle Tischhöhen an und seine Sensorhaut ermöglicht eine Zusammenarbeit ohne Schutzzaun. "Beim Projekt AQUIAS möchten wir von schwerbehinderten Mitarbeitern lernen, wie sich die Mensch-Roboter-Interaktion verbessern lässt. Die Anforderungen, die ein Produktionsassistent erfüllen muss, sind vielfältig und oft abweichend von der Norm", sagt Wolfgang Pomrehn, Produktmanager der APAS-Assistenzsysteme bei Bosch. Deshalb entwickele man individuelle Lösungen und erweitere kontinuierlich das Spektrum an Situationen und Aufgaben.

Aus den Ergebnissen leitet Bosch Maßnahmen ab, um den Einsatz von Robotern in Produktion und Logistik weiter zu verbessern. Das Unternehmen plant, in seinem Werk in Blaichach im Allgäu Arbeitsplätze für Mitarbeiter mit und ohne Leistungseinschränkungen einzurichten. Im Fokus steht die Handhabung schwerer Aluminiumblöcke für den Automobilbau, die bei optischen Qualitätsprüfungen unter dem Mikroskop bewegt werden müssen.

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