Ehen halten länger

Die Zahl der Scheidungen in Deutschland geht zurück. Im Jahr 2017 gab es 9.000 Scheidungen weniger. Damit setzt sich der Trend der vorangegangenen Jahre fort. Im Durchschnitt halten es die Partner rund 15 Jahre zusammen aus, von Jahr zu Jahr immer ein wenig länger, auch dieser Trend ist ungebrochen. Weltweit betrachtet liegt die Scheidungsquote in Deutschland laut aktueller Statistik im Durchschnitt.

Doch womit lässt sich der Trend begründen? "Es wird weniger geheiratet, daher gibt es auch weniger Scheidungen. Wir beobachten, dass sich Scheidungsverläufe und Scheidungskonflikte verändern", sagt Klaus Zimmer, Vorsitzender und Rechtsanwalt des Interessenverbandes Unterhalt und Familienrecht (ISUV). Grundsätzlich sei eine ein Zunahme zu einvernehmlichen Regelungen festzustellen.

Immer häufiger einigen sich Betroffene und sie regeln mittels Scheidungsvereinbarung alle Probleme im Vorfeld eigenständig und einvernehmlich. Immer öfter gehen sie dann mit einem gemeinsamen Anwalt zwecks Scheidung zum Familiengericht. Ein Thema ist die kostengünstige Scheidung. Wenn schon die Beziehung gescheitert ist, dann möchte man dafür auch nicht noch zahlen müssen.

In der Statistik werden die Trennungen von nichtehelichen Lebensgemeinschaften nicht erfasst. Hohes Konfliktpotential haben diese Trennungen laut Experten, wenn kleine Kinder involviert sind, dem Vater der Umgang verweigert wird und die Mutter zum Kindesunterhalt noch Betreuungsunterhalt fordert. Dieses Konfliktfeld habe erheblich zugenommen, und zwar entsprechend der Zunahme von nichtehelichen Lebensgemeinschaften.