Technologie

Kryptowährungen in der Warteschleife

  • Ralf Loweg/cid - 14. Juni 2018, 10:36 Uhr

Die große Euphoriewelle um den Bitcoin ist erst einmal verebbt. Doch wie steht es um die Kryptowährung wirklich?


Die große Euphoriewelle um den Bitcoin ist erst einmal verebbt. Doch wie steht es um die Kryptowährung wirklich? Die Möglichkeit, Kryptowährungen auf mittelfristig als Zahlungsmittel für digitale Produkte einzusetzen, wird als wahrscheinlicher eingeschätzt als die Verwendung von Kryptowährungen für den Kauf alltäglicher physischer Produkte. Zudem sollten aus Sicht der Experten vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) finanztechnische Innovationen wie "Krypto-Assets/Coins/Tokens" auf Grundlage der vorhandenen Gesetze reguliert werden. Zu diesen zentralen Ergebnissen kommt die Auswertung der aktuellen Sonderfrage des ZEW-Finanzmarkttests im Juni 2018.

Den Umfrage-Ergebnissen zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit, digitale Produkte wie Musik bereits Ende des Jahres 2020 in Deutschland mit Kryptowährung bezahlen zu können, bei durchschnittlich 23 Prozent. Dagegen fallen die Erwartungen für andere Industrieländer wie Japan (34 Prozent) oder die USA (35 Prozent) etwas optimistischer aus. Für alltägliche physische Konsumgüter wie den "Coffee-to-go" oder für Investitionsgüter wie Autos sind die Marktexperten noch zurückhaltender, was die Möglichkeit einer Bezahlung mit Kryptowährungen betrifft.

Während die Wahrscheinlichkeit laut den Umfrageteilnehmern Ende 2020 in Deutschland mit Kryptowährungen für den Kaffee zum Mitnehmen bezahlen zu können, bei 13 Prozent liegt, sind es für Japan und die Vereinigten Staaten jeweils 23 Prozent. Beim Thema Auto rangiert diese Wahrscheinlichkeit noch niedriger: Für Deutschland sind es sechs Prozent, für Japan dagegen 13 Prozent und für die USA 15 Prozent.

"Hinter unseren Resultaten könnte die Erwartung liegen, dass konventionelle Zahlungsmittel den Erfordernissen der Marktteilnehmer bereits weitgehend entsprechen, während Kryptowährungen bis Ende 2020 als technisch noch zu komplex für den alltäglichen Gebrauch oder die Transaktionskosten für Zahlungen in Kryptowährung als noch zu hoch bewertet werden", erklärt ZEW-Wissenschaftler Dr. Dominik Rehse. "Die Ergebnisse offenbaren auch die Erwartung, dass neue Finanztechnologien in Deutschland noch zurückhaltender aufgenommen werden als in anderen Ländern."

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