Gesundheit

Welcher Arzt hilft am Wochenende?

  • Rudolf Huber/mp - 27. April 2018, 08:19 Uhr

Die Tochter bekommt am Wochenende Husten und Fieber, der Partner verspürt spätabends heftige Schmerzen in der Brust. Ärztliche Hilfe ist nötig, doch die Praxis des Hausarztes ist geschlossen. Wer in diesen Fällen der richtige Ansprechpartner ist, erklärt Dr. Johannes Schenkel, Ärztlicher Leiter der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD).


Die Tochter bekommt am Wochenende Husten und Fieber, der Partner verspürt spätabends heftige Schmerzen in der Brust. Ärztliche Hilfe ist nötig, doch die Praxis des Hausarztes ist geschlossen. Wer in diesen Fällen der richtige Ansprechpartner ist, erklärt Dr. Johannes Schenkel, Ärztlicher Leiter der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD).

Bei einem Notfall ist der Rettungsdienst zuständig. Er hat die Aufgabe, Menschen mit lebensbedrohlichen medizinischen Problemen zu versorgen - zum Beispiel Verletzte nach einem Verkehrsunfall, Menschen mit schweren Verbrennungen oder starken Schmerzen im Brustkorb. "Bei akuten Blutungen, Bewusstlosigkeit oder Bewusstseinstrübung, anhaltenden schweren Schmerzzuständen und bei Verdacht auf Schlaganfall sollten Sie direkt den Notruf wählen", sagt Dr. Schenkel. "Gleiches gilt für Vergiftungen und anhaltende Krampfanfälle." Der Notruf ist erreichbar unter der Rufnummer 112.

Jährlich werden bis zu 25 Millionen Patienten in den Notaufnahmen deutscher Krankenhäuser behandelt. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten, das 2016 im Auftrag des Verbands der Ersatzkassen (vdek) erstellt wurde. "Viele dieser Patienten könnten nach Aussagen von Fachgesellschaften bedenkenlos zu einem niedergelassenen Arzt gehen", sagt Dr. Schenkel. In vielen Krankenhäusern sind die Notaufnahmen daher stark überlastet. Die Krankenhäuser müssen immer zuerst lebensbedrohliche und schwere Erkrankungen behandeln. Das führt oft zu langen Wartezeiten bei weniger schwer Erkrankten.

Daher gilt: "Bei akuten, aber nicht lebensbedrohlichen gesundheitlichen Problemen, deren Behandlung nicht bis zur nächsten Sprechstunde Ihres Hausarztes warten kann, können Sie einen Arzt im Bereitschaftsdienst aufsuchen." Wo Sie die nächstgelegene Notfallpraxis finden, erfahren Sie beim ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen unter der kostenfreien sechsstelligen Rufnummer 116117.

Der Bereitschaftsarzt versorgt Kassen- sowie Privatpatienten. Während der Öffnungszeiten können Sie seine Praxis ohne Anmeldung aufsuchen. Fühlen Sie sich dafür zu krank, kann der Arzt auch zu Ihnen nach Hause kommen. Um die Versorgung mit Medikamenten sicher zu stellen, haben auch Apotheken wechselweise Notdienst außerhalb der regulären Öffnungszeiten. Wo sich eine solche Apotheke befindet, können Sie unter der kostenlosen Rufnummer 0800 00 22 8 33 (vom Festnetz) oder unter der Kurzwahl 22 8 33 (vom Handy, 69 Cent/Min) erfragen. Einen Aushang finden Sie zudem bei jeder Apotheke.

Sie haben Fragen zum Thema? Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) berät neutral und kostenfrei unter der Nummer 0800 011 77 22. Infos unter www.patientenberatung.de.

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