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Hochwasser: Wenn Versicherte im Regen stehen

  • Ralf Loweg/wid - 17. Januar 2018, 11:23 Uhr

Hochwasser wird für viele Menschen in Deutschland immer häufiger zu einem unliebsamen Begleiter. Und wenn dann auch noch neben all dem Schrecken und Ärger das Geld von der Versicherung nicht sprudelt, sind die Leidgeplagten der Verzweiflung nahe.


Hochwasser wird für viele Menschen in Deutschland immer häufiger zu einem unliebsamen Begleiter. Und wenn dann auch noch neben all dem Schrecken und Ärger das Geld von der Versicherung nicht sprudelt, sind die Leidgeplagten der Verzweiflung nahe. Doch so sieht scheinbar oft die Realität aus: Denn nur ein einziger von 52 angeschriebenen Versicherern bietet in Risikogebieten von sich aus eine Versicherungspolice gegen Schäden durch Hochwasser und Starkregen ohne Selbstbeteiligung an. Das ist das ernüchternde Ergebnis einer Umfrage der Verbraucherzentale Rheinland-Pfalz zur Elementarschadensklausel in der Wohngebäudeversicherung vom Herbst 2017.

"Das Ergebnis ist enttäuschend", sagt Michael Wortberg, Versicherungsreferent der Verbraucherzentrale. 22 der 52 befragten Gesellschaften haben entweder gar nicht erst geantwortet, eine Antwort ausdrücklich verweigert oder unverständliche Antworten abgegeben. Die Verbraucherzentrale geht davon aus, dass diese Gesellschaften überhaupt kein Interesse daran haben, ihren Versicherten Elementarschutz zu gewähren.

Doch selbst in Gebieten, die bisher von Hochwasser und Starkregen weitgehend verschont wurden, haben nur vier von 52 Anbietern das Opt-Out-Verfahren (Rundum-Schutz für Häuser) ohne Selbstbehalt überhaupt im Angebot. 14 weitere Gesellschaften sind zumindest bereit, Verträge mit einem Selbstbehalt anzubieten. Die Verbraucherschützer haben bereits in einer ersten Untersuchung im Jahr 2015 festgestellt, dass ein solcher Selbstbehalt je nach Lage des Gebäudes bis zu 10.000 Euro betragen kann. Ein Betrag, der für viele kaum erschwinglich ist.

"Die Versicherungssituation im Bereich Starkregen und Hochwasser hat sich in unseren Augen überhaupt nicht verbessert", kritisiert Wortberg, "und das, obwohl alle Seiten immer wieder übereinstimmend feststellen, dass die Schäden insbesondere durch Starkregen permanent steigen." Das System mit bezahlbaren Prämien für alle Hausbesitzer könne nur dann funktionieren, wenn es eine Pflichtversicherung gäbe, durch die die Kosten solidarisch verteilt würden, so die Meinung des Versicherungsexperten.

Das Argument der Wirtschaft, dass ein solches System nicht finanzierbar sei, hält Versicherungsexperte Wortberg für aus der Luft gegriffen: "Selbst in einem so kleinen Land wie der Schweiz funktioniert diese Pflichtversicherung seit über 80 Jahren und es ist bisher kein Versicherer dadurch in den Konkurs gegangen."

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