Motor

IAA 2017: Skoda hat eine elektrische Vision

  • Walther Wuttke/ampnet - 14. September 2017, 13:10 Uhr

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Noch versteckt sich Skodas elektrische Zukunft unter den eleganten Linien der Studie Vision E, einem batterieelektrischen Crossover. Doch in zwei Jahren wird die aktuelle Vision zu einem Serienmodell mutiert sein, das die Formen der Designstudie weitgehend übernehmen wird. Allerdings wird der Innenraum deutlich weniger futuristisch sein als bei dem Ausstellungsstück auf der IAA in Frankfurt (-24.9.2017). ,,Vision E zeigt den Weg, wie wir uns den ersten vollelektrischen Skoda vorstellen", erklärt Guido Haak, bei Skoda für die Produktstrategie verantwortlich.

Wie die anderen Volkswagen-Marken setzt auch Skoda auf die Elektromobilität und wird als erstes Modell im kommenden Jahr das Spitzenmodell Superb als Plug-in-Hybrid auf den Markt bringen. Ein Jahr später kommt das auf der Studie Vision basierende vollelektrische neue Modell zu den Kunden. Zwar sind die aktuellen Marktanteile (0,57 Prozent in Europa, 1,45 in China) der Elektromobile nicht besonders ermutigend, doch führt aus Sicht der Verantwortlichen der einzelnen Konzernmarken angesichts der kommenden Abgasvorschriften kein Weg an der Elektrifizierung vorbei.

Wie die konventionell angetriebenen Modelle der Marke muss auch der elektrisch angetriebene Skoda die klassischen Werte der Marke erfüllen. ,,Wir stehen für ein gutes Preisleistungsverhältnis und das wollen wir auch bei den Elektrofahrzeugen erreichen", beschreibt Haak die elektrische Zukunft der Marke. Außerdem wird das E-Modell über eine für den Alltagsbetrieb ausreichende Reichweite verfügen und soll Fahrspaß vermitteln. Und natürlich stehen auch Konnektivität und das Advanced Driver Assistance System (ADAS) im Lastenheft. Damit kann der Crossover Stufe drei des autonomen Fahrens erreichen, also ohne Eingriff des Fahrers einen Parkplatz suchen, die Spur halten, Hindernisse erkennen und vermeiden, im Stau selbstständig dem Verkehr folgen und auf der Autobahn ohne Hilfe des Fahrers überholen.

Die angestrebten technischen Daten des ersten Elektro-Skoda können sich sehen lassen. Danach soll die Leistung zwischen 105 kW und 225 kW (143 bis 306 PS) liegen, was für eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 180 km/h reichen soll. Als maximale Reichweite strebt Skoda 400 bis 600 Kilometer an, und außerdem sollen sich die Akkus schnell aufladen lassen. Dank des speziell für die Elektromobilität entwickelten modularen elektrischen Konzern-Baukastens (MEB) erreicht der Kofferraum mit 560 Litern ein familientaugliches Volumen. Außerdem können dank der digitalen Vernetzung notwendige Updates problemlos aufgespielt werden.

Während bei der Elektrifizierung bestehender Modelle Kompromisse eingegangen werden müssen, um Platz für die Batterien zu schaffen, was sich in den eher bescheidenen Reichweiten ausdrückt, können die Entwickler beim MEB aus dem Vollen schöpfen und die Batterien so Platz sparend platzieren, dass weder die Reichweite noch der Innenraum eingeschränkt werden.

Das neue Model 3 von Tesla mit einem Basispreis von 35 000 Dollar (ca. 29 300 Euro) hat Haak zwar als einen Konkurrenten ausgemacht, doch ,,wir können alles besser machen", erklärt der Skoda-Produktstratege selbstbewusst. Zudem sieht der promovierte Physiker seine Konkurrenten nicht allein bei den Elektromodellen, sondern vielmehr bei ,,allen Verbrennermodellen, auch denen von Skoda".

Und wie geht die Elektrostrategie weiter? Darüber schweigt Haak, doch wird nach der Elektrifizierung des Superb wahrscheinlich auch die nächste Octavia-Generation mit einer Plug-in-Variante zu den Kunden kommen. Allerdings müssen die Fabia-Kunden auf eine Elektro-Unterstützung verzichten, denn die ,,Plug-in-Technik ist aus wirtschaftlichen Gründen erst vom Octavia an aufwärts sinnvoll", erklärt Haak die künftige Strategie. (ampnet/ww)

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