Gesundheit

Wenn Kinderknochen brechen

  • Ralf Loweg/mp - 24. August 2017, 10:19 Uhr

Viele Eltern können ein Lied davon singen. Beim Herumtollen im Garten, auf dem Spielplatz oder in der Schule kommt es oft zu Verletzungen. Vor allem Brüche sind an der Tagesordnung, denn Kinderknochen brechen leichter als etwa Arm- und Beinknochen von Erwachsenen.


Viele Eltern können ein Lied davon singen. Beim Herumtollen im Garten, auf dem Spielplatz oder in der Schule kommt es oft zu Verletzungen. Vor allem Brüche sind an der Tagesordnung, denn Kinderknochen brechen leichter als etwa Arm- und Beinknochen von Erwachsenen. Und: Bei falsch behandelten Brüchen drohen dauerhafte Schäden, warnt die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH).

"Hat sich ein Kind einen Knochen gebrochen, sollten die Eltern es deshalb sofort von einem Kinderorthopäden untersuchen lassen", rät Prof. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Bad Abbach. Im Asklepios-Klinikum in Bad Abbach entstand 2016 das größte kinderorthopädische Behandlungszentrum in Ostbayern. Hier werden alle modernen Techniken für die Behandlung von Knochen- und Gelenkbrüchen auch bei kleinen Patienten vorgehalten.

Besonders problematisch können Knochenbrüche bei Kindern werden, wenn die sogenannte "Wachstumsfuge" betroffen ist. Diese liegt zwischen den jeweiligen Knochenenden (Gelenke) und dem Knochenschaft etwa an Armen oder Beinen. Diese Wachstumsfuge hat für die Ausbildung der Gelenke und das Wachsen von Armen und Beinen sowie die symmetrische Entwicklung des Knochengerüsts große Bedeutung.

Verletzungen dieser empfindlichen Bereiche können ein schweres Fehlwachstum des Knochens bewirken. "In 25 Prozent der Fälle wird die Wachstumsfuge bei einem Bruch in Mitleidenschaft gezogen, besonders häufig bei Frakturen im Umkreis des Handgelenks", sagt Jan Matussek, Leiter der Kindertraumatologie und Kinderorthopädie am Asklepios Klinikum Bad Abbach.

Entsprechende Verletzungen zu entdecken, ist nicht einfach, weil die kleinen Patienten oft nicht genau sagen können, wo es wehtut. "Die Erfahrung bei uns an der Klinik hat gezeigt: Das Erkennen von Haarrissen, Drehfehlern und Verschiebungen und die Einschätzung der Verletzung erfordern vom Kinderorthopäden viel Erfahrung und Spezialwissen", meint Matussek. "Wir raten deshalb Eltern dringend, Kinder mit gebrochenen Knochen von einem erfahrenen Kinderorthopäden untersuchen zu lassen, der in jedem Fall die beste Therapie zur Vermeidung von Wachstumsproblemen wählt."

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