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Bosch: Prima Klima mit synthetischen Kraftstoffen

  • Ralf Loweg - 22. August 2017, 15:41 Uhr

Bosch setzt auf der Suche nach einem 'sauberen' Verbrennungsmotor auf synthetische Kraftstoffe. Diese könnten Benziner und Diesel CO2-neutral machen, betonen die Experten des Zulieferes.


Bosch setzt auf der Suche nach einem "sauberen" Verbrennungsmotor auf synthetische Kraftstoffe. Diese könnten Benziner und Diesel CO2-neutral machen, betonen die Experten des Zulieferes. "Und damit leisten sie natürlich einen großen Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung", sagt Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. Wie funktioniert das in der Praxis? Synthetische Kraftstoffe, auch "eFuels" genannt, binden bei der Herstellung CO2. Das Treibhausgas wird laut Bosch so zum Rohstoff, mithilfe von regenerativ erzeugtem Strom ließe sich daraus Benzin, Diesel oder Gas herstellen.

Bis zur Realisierung ist ein enormer Kraftakt notwendig, doch der Ausblick ist verlockend. Bis zum Jahr 2050 könnte laut Bosch-Studie der konsequente Einsatz von synthetischen Kraftstoffen ergänzend zur Elektrifizierung allein beim Pkw-Bestand in Europa bis zu 2,8 Gigatonnen CO2 einsparen. Das entspreche der dreifachen Menge des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes von Deutschland im Jahr 2016, heißt es.

Um die gesteckten Klimaziele zu erreichen, müssten die CO2-Emissionen des Verkehrs nach Meinung der Bosch-Experten in den nächsten vier Jahrzehnten weltweit um 50 Prozent gesenkt werden, in den Industriestaaten um mindestens 85 Prozent. "Um die künftigen Klimaziele zu erreichen, braucht es neben der Elektromobilität weitere intelligente Lösungen", so Denner. Denn selbst wenn alle Autos eines Tages rein elektrisch fahren: Flugzeuge, Schiffe und selbst Lkw werden auch zukünftig überwiegend mit Sprit angetrieben. CO2-neutrale Verbrennungsmotoren, die mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden, seien deshalb ein vielversprechender weiterer Pfad - und zwar auch im Pkw. Hinzu kommt, dass synthetische Kraftstoffe so designt werden können, dass sie praktisch rußfrei verbrennen. Damit ließen sich die Kosten der Abgasnachbehandlung reduzieren.

Apropos Geld: Bosch hat errechnet, dass je nach Kosten der eingesetzten regenerativen Energie ein mit eFuels betriebener Hybrid bis zu einer Laufleistung von maximal 160.000 Kilometer günstiger sein könnte als ein Langstrecken-Elektroauto. Das klingt alles nach Zukunftsmusik. Doch technisch sei es schon heute möglich, synthetische Kraftstoffe herzustellen. "Wenn der Strom, der dafür eingesetzt wird, regenerativ - und damit CO2-frei - gewonnen wird, sind diese Kraftstoffe klimaneutral und vielseitig verwendbar", teilt Bosch mit. Und noch etwas: Auch für Fahrer älterer Fahrzeuge würde sich nichts ändern. Denn synthetisch hergestelltes Benzin bringt selbst einen Oldtimer zum Fahren - es bleibt von den chemischen Strukturen und grundsätzlichen Eigenschaften nach wie vor Benzin, erklären die Experten des Zulieferes.

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