Gesundheit

Grauer Star und trotzdem ohne Brille?

  • Thomas Schneider/mp - 22. August 2017, 14:01 Uhr

Neue Konzepte zur Behandlung von Augenleiden kündigt jetzt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft an. Fortschritte seien unter anderem durch neue Medikamente für die altersabhängige Makuladegeneration (AMD), innovative Therapien für Grünen Star und kindliche Schwachsichtigkeit sowie bezüglich einer Gentherapie am Auge erreicht worden. Und wer an grauem Star leidet, muss vielleicht schon bald keine Brille mehr tragen.


Neue Konzepte zur Behandlung von Augenleiden kündigt jetzt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) an. Fortschritte seien unter anderem durch neue Medikamente für die altersabhängige Makuladegeneration (AMD), innovative Therapien für Grünen Star und kindliche Schwachsichtigkeit sowie bezüglich einer Gentherapie am Auge erreicht worden. Und wer an grauem Star leidet, muss vielleicht schon bald keine Brille mehr tragen. Wissenschaftler präsentieren ihre Ergebnisse vom 28. September bis 1. Oktober 2017 auf dem DOG-Kongress 2017 unter dem Motto "Deutsche Augenheilkunde international" in Berlin.

Die Fortschritte könnten vielen Millionen Patienten zugutekommen, denn von 18 Millionen Augen-Patienten in Deutschland leiden zehn Millionen an Grauem Star und weitere 2,5 Millionen an AMD. "Die Operation des Grauen Stars, die Katarakt-OP, zählt mit 800.000 Eingriffen jährlich zu den häufigsten Operationen hierzulande überhaupt", sagt DOG-Präsident Thomas Kohnen.

Dabei ersetzen die Chirurgen die trübe Linse durch eine Kunstlinse. Der US-Experte Professor Dr. med. Douglas D. Koch stellt auf der Veranstaltung Wege vor, wie sich die Genauigkeit der Brechkraft von Kunstlinsen verbessern lässt. "Dazu gehören Methoden, die die Krümmung der Hornhautrückfläche messen, die Neigung und Zentrierung der Kunstlinse berücksichtigen, die die effektive Linsenposition ermitteln sowie nach der Operation Restfehler in der Brechkraft beheben", so Kohnen. 90 Prozent Sehkraft lassen sich heute bei normalen Augen innerhalb von 0,5 Dioptrien zum Zielwert durch die Katarakt-OP erreichen. "Damit kommen wir dem Traum von der Brillenfreiheit für Nah- wie Fernsicht ziemlich nahe", betont Kohnen.

Im Bereich AMD werden eine neue Therapieform - hier sind jetzt weniger Arztbesuche notwendig - und zwei neue Wirkstoffe, die nun erprobt werden, vorgestellt. Erstmals werde auch ein Antikörper zur Behandlung der trockenen AMD getestet. Und "für die Therapie der kindlichen Schwachsichtigkeit (Amblyopie) gibt es seit neuestem spezielle Computerspiele, deren Effekte erforscht werden", sagt der DOG-Präsident. Alles in Allem also gute Aussichten für Augenpatienten.

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