Technologie

Vorsicht Lockangebot: iPad-Käufer bitte genau hinsehen

  • Thomas Schneider/cid - 11. August 2017, 16:15 Uhr

Internet-Käufer aufgepasst: Wer derzeit den Kauf eines iPad pro in Betracht zieht, sollte besser ganz genau hinsehen. Denn laut der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen wird in diversen Online-Shops das deutlich leistungsschwächere Vorgänger-Modell als das 'größte und leistungsstärkste iPad aller Zeiten' und zum angeblichen Schnäppchenpreis angeboten.


Internet-Käufer aufgepasst: Wer derzeit den Kauf eines iPad Pro in Betracht zieht, sollte besser ganz genau hinsehen. Denn laut der Verbraucherzentrale (VZ) Nordrhein-Westfalen wird in diversen Online-Shops das deutlich leistungsschwächere Vorgänger-Modell als das "größte und leistungsstärkste iPad aller Zeiten" und zum angeblichen Schnäppchenpreis angeboten. Der Hintergrund: Apple hat den Namen seines neuen 12,9-Zoll-Flaggschiffs trotz zahlreicher Verbesserungen zum Vormodell nicht geändert. Und das öffnet offenbar Tür und Tor für zahlreiche Angebote, die deutlich besser klingen als sie sind.

So etwa bei eBay und dem nach eigenen Angaben "größten deutschen Anbieter" für Apple-Produkte Gravis. Die Offerte laut der Verbraucherschützer: ein iPad Pro mit 256 Gigabyte Speicher für 849 Euro - bei Zahlung über Paypal gar für 749 Euro. Bei einem regulären Marktpreis von rund 1.000 Euro verdammt günstig und so schlugen zahlreiche Verbraucher zu. Die dürften dann nach der Lieferung ziemlich verärgert gewesen sein.

Dann nämlich offenbart sich, dass das "größte und leistungsstärkste iPad aller Zeiten" technisch nicht mehr auf der Höhe ist. Denn das neue iPad Pro zeichnet sich nicht nur durch einen wesentlich schnelleren Chip aus, sondern verfügt auch über eine Kamera, die Fotos mit 50 Prozent mehr Megapixeln schießen kann sowie ein Display mit einer Bildwiederholrate von 120 Hz statt 60 Hz. Das alles hatte das angepriesene Gerät nicht. Selbst der Anbieter habe auf Anfrage der Verbraucherzentrale zugegeben, "dass die Produktbeschreibung, die von Apple vorgegeben ist" bei der eBay-WoW-Aktion "irritieren kann". Zwar hat Gravis im Anschluss die Werbung verändert, bietet das Gerät aber weiterhin an - nach der Aktion sogar deutlich teurer als Apple den Nachfolger im offiziellen Store.

Ein Einzelfall? Mitnichten, warnen die Verbraucherschützer. Viele weitere Händler und Privatverkäufer böten das alte Modell kaltschnäuzig mit der Superlativ-Reklame an. Andere mischten Datenblätter beider Geräte oder hielten Beschreibungen so spartanisch, dass nicht erkennbar war, welche Variante verkauft wird. Der Gipfel der Dreistigkeit: Ein eBay-Verkäufer schrieb bei seinem Vormodell Reizworte wie "iPad Pro" und "2017" in den Titel. Wie sich herausstellt, ist das Gerät aber lediglich im März 2017 gekauft worden.

Angesichts dieser Entwicklungen rät die Verbraucherzentrale zur Vorsicht beim Kauf eines großen iPad Pro. Interessenten sollten sich vom Anbieter ausdrücklich bestätigen lassen, ob sie das langsamere 2015-Modell oder das fixere 2017er geliefert bekommen. Wer erst kürzlich eines geordert hat und sich unsicher ist, sollte die Datenblätter schleunigst vergleichen. "Denn ein Kauf im Internet lässt sich grundsätzlich innerhalb von 14 Tagen widerrufen, viele Händler gewähren sogar 30 Tage Rückgaberecht", heißt es. Wer allerdings von privat gekauft hat, kann sich darauf nicht berufen - und schaut vermutlich in die Röhre.

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