Neue Wege beschreiten: Modellprojekt Telemedizin

Wer nicht mit der Zeit geht, wird mit der Zeit gehen: Diese Weisheit gilt auch in der Medizin und deren Verfahren. Die Telemedizin - also Diagnostik und Therapie unter Überbrückung einer räumlichen oder auch zeitlichen Distanz - via Telefon oder Computer gewinnt an Bedeutung. Doch die ausschließliche Fernbehandlung war Ärzten bisher untersagt.

Jetzt geht Baden-Württemberg neue Wege. Die Vertreterversammlung der Landesärztekammer Baden-Württemberg erlaubte nun Modellprojekte, in denen ärztliche Behandlungen ausschließlich über Kommunikationsnetze erfolgen. Das heißt: Patienten können sich von Ärzten via Telefon oder Online Videosprechstunde nicht nur allgemein beraten, sondern nun auch behandeln lassen, ohne vorher physisch bei dem Arzt gewesen zu sein.

Die Vorteile - etwa der Online-Videosprechstunde der TeleClinic -liegen auf der Hand. So entfallen zum Beispiel die Wartezeiten für den Arzttermin und im Wartezimmer. Die Öffnungszeiten der Arztpraxen verlieren an Bedeutung, denn das Online-Angebot ist an sieben Tage die Woche von 6 bis 23 Uhr verfügbar. Zudem werden Versorgungslücken etwa in ländlichen Gebieten geschlossen, und die ärztliche Beratung ist zu jeder Zeit und von überall möglich. So können deutsche Ärzte auch im Urlaub weiterhelfen.

"Als Befürworter der Online-Videosprechstunde begrüße ich die Entscheidung der baden-württembergischen Ärztekammer. Bereits Anfang 2016 hat der Gesetzgeber mit dem E-Health-Gesetz den Weg zur Telemedizin und Online-Videosprechstunde geebnet. Nun öffnet sich auch die Ärzteschafft zunehmend hierfür", sagt Prof. Dr. Reinhard Meier, Gründer und Medizinischer Direktor der TeleClinic.