Der Informationsdschungel der Gesundheit

Viele Deutsche sind überfordert mit der schieren Menge an Informationen zum Thema Gesundheit. Dagegen will der "Nationale Aktionsplan Gesundheitskompetenz" vorgehen. Daran beteiligen sich die Universität Bielefeld, der AOK-Bundesverband und die Hertie-School of Governance. Die Schirmherrschaft des Projekts obliegt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. "Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland hat erhebliche Mühe, sich in der ständig anwachsenden Fülle an Gesundheitsinformationen zurechtzufinden und Entscheidungen für die eigene Gesundheit zu treffen. Das muss alle Verantwortlichen im Gesundheitswesen aufrütteln", so der Gesundheitsminister.

Ziel ist die Verbreitung von unabhängigen, wissenschaftlich belegten und leicht verständlichen Gesundheitsinformationen. Sie sollen klar abgrenzbar sein zu Fehlinformationen oder wirtschaftlich motivierten Gesundheitsratgebern. "Wir brauchen jetzt eine gemeinsame Kraftanstrengung von Ärzten, Krankenkassen, Apotheken, Pflege-, Verbraucher- und Selbsthilfeverbänden und Behörden, um das Gesundheitswissen in ganz Deutschland zu verbessern", erklärt Gröhe.

Unter der gewünschten "Gesundheitskompetenz" verstehen Wissenschaftler das Finden, Verstehen und Umsetzen von Gesundheitsinformationen. Diese Fähigkeit soll möglichst vielen Menschen anerzogen werden. "Wir brauchen ein abgestimmtes Maßnahmenkonzept, eben einen Nationalen Aktionsplan, der konkrete Handlungsimpulse setzt und nicht nur das Gesundheitswesen, sondern auch den Bildungssektor und die Forschung erreicht", bestätigt auch Prof. Doris Schaeffer von der Universität Bielefeld.

In den kommenden Monaten und Jahren wollen die Partner des Aktionsplans dazu Aufklärungsarbeit leisten, damit in Deutschland künftig niemand mehr in Fragen Gesundheit die Orientierung verliert.