Schüler informieren sich zur Unterrichtsvorbereitung und für die Hausaufgaben meist im Internet. Die Informationsvielfalt schult, reizt aber auch zum Plagiat. Um sich zu informieren, greifen Schüler meist zur Online-Recherche. Neun von zehn Schülern nutzen das Internet für ihre täglichen Hausaufgaben und zur weiteren Unterrichtsvorbereitung. Nicht immer sind die Inhalte im Netz so aufbereitet, dass sie als tatsächliche Informationsquelle für die Schule dienen könnten. Die Mehrheit der Digital Natives besitzt aber bereits die Medienkompetenz, so dass sie die im Netz stehenden Quellen kritisch hinterfragen und eigenständig überprüft. Der Versuchung, die dort gefundenen Texte als die eigenen auszugeben, unterliegt allerdings fast jeder fünfte Schüler. Plagiatsversuche sind folglich für die heutige Schülergeneration keine Seltenheit, noch eher ein Kavaliersdelikt.
Einer Studie des Branchenverbands Bitkom zufolge, nutzen neun von zehn Jugendlichen, das sind immerhin rund 91 Prozent im Alter von 14 bis 19, zu Hause zur Unterrichtsvorbereitung Informationen aus dem Netz. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Bitkom ergeben. Zwischen den Schulformen gibt es dabei anscheinend nur leichte Unterschiede: Während 93 Prozent der Gymnasiasten für die Schule im Internet recherchiert, sind es bei den Hauptschülern mit 84 Prozent etwas weniger. »Wichtig ist, dass die Schule die notwendigen Kompetenzen vermittelt, um Rechercheergebnisse zu bewerten und zu hinterfragen,« sagt Achim Berg, Vizepräsident beim Bitkom. Einige Grundschulen hierzulande haben deshalb schon Initiativen gegründet und bieten einen sogenannten Medien-Führerschein für ihre Schützlinge an. Denn von der Informationsvielfalt des Internets profitieren können Schüler nur, wenn sie die nötigen Kompetenzen haben, sich aus der nahezu unbegrenzten Informationsflut die für ihre Lerninhalte richtigen Quellen lokalisieren und eigenständig nützen zu können.
Glücklicherweise würden laut der Studie die meisten Jugendlichen mit den Informationen aus dem Netz kritisch umgehen. Mehr als die Hälfte sucht gezielt nach einer zweiten Quelle zum selben Thema. Fast genauso viele, also rund 51 Prozent der Schüler, recherchieren weitergehende Angaben über die Autoren der Texte. Und Online-Recherchen werden auch häufig in der analogen Welt reflektiert: Jeder Dritte fragt Eltern, Geschwister oder Schulfreunde nach ihrer Meinung zu den Rechercheergebnissen. Jeder neunte Schüler, also rund zwölf Prozent, prüft allerdings die Quellen im Internet gar nicht, unter den Hauptschülern soll es sogar rund ein Viertel sein.
Und auch das Abschreiben aus Internet-Quellen ist anscheinend bei Schülern weit verbreitet. Fast jeder fünfte Schüler hat schon einmal fremde Texte als eigene Schularbeit ausgegeben. Acht Prozent kopieren dabei komplette fremde Texte, jeder zehnte Schüler nutzt längere Passagen aus Internet-Quellen in eigenen Arbeiten.
Eltern sollten deshalb darauf achten, dass sie ihren Kindern einen kritischen, selbstbestimmten und reflektierenden Umgang mit den digitalen Medien beibringen. Denn der tägliche Umgang mit Computer und Internet ist im Leben von Kindern und Jugendlichen ein wichtiger Bestandteil des Alltags. Pädagogen fordern deshalb die Förderung von Medien- und Internetkompetenzen, damit das Aufwachsen in multimedialen Welten nicht zur Gefahrenquelle für den Nachwuchs wird. Kinder sollten beispielsweise nur einen Chat nutzen, der moderiert ist. Zudem sollten Erziehenden Kinder darauf hinweisen, dass sie bei der Recherche im Internet nicht nur auf inhaltsarme, sondern auch auf problematische, jugendschutzrelevante Inhalte und Seiten stoßen könnten.
Technologie
Schüler nutzen Internet als wichtige Wissensquelle
- Karin Fryba-Bode (cid) - 26. März 2015, 16:12 Uhr
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